Zentrale Hochwasserschutzmaßnahmen im Erft-Einzugsgebiet
Die Hochwasserschutzkooperation Erft vereint die Kräfte des Erftverbandes und der beteiligten Kommunen, um gemeinsam effektive Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser zu entwickeln und umzusetzen. Ziel ist es, durch eine enge Zusammenarbeit und abgestimmte Konzepte den Hochwasserschutz in der Region nachhaltig zu verbessern. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die verschiedenen Maßnahmen und Aufgaben innerhalb dieser Kooperation.
Was wir tun
Hochwasserrückhaltebecken
Um die Sicherheit vor Hochwasserereignissen zu verbessern, sollen in der Erft-Region weitere Hochwasserrückhaltebecken (HRB) gebaut werden. Mittels einer Retentionsraumanalyse wurden alle Fließgewässer im Gebiet der hwsErft auf wirksame Standorte für Rückhaltemaßnahmen (Retentionsmaßnahmen) untersucht, die technisch realisierbar sind. Dabei werden sowohl Standorte für kleinere HRB (kommunale Wirkung) als auch für größere HRB (interkommunale Wirkung) in Betracht gezogen.
Die Wirksamkeit potentieller Hochwasserrückhaltebecken wird mit Hilfe hydrologischer Modelle nachgewiesen. Dies ist ein Verfahren, bei dem computergestützte Modelle verwendet werden, um das Verhalten von Wasser in Flüssen und Gewässern zu simulieren und die Auswirkungen bestimmter Abflüsse zu bewerten. Aktuell befinden sich die vielversprechenden Standorte – fünf Hochwasserrückhaltebecken und ein Hochwasserabschlag, in unterschiedlichen Planungsstadien.
Der Ausbau von Rückhaltebecken ist ein entscheidender Baustein, um die Hochwassersicherheit in der Erft-Region kontinuierlich zu verbessern und unsere Kommunen besser vor den Folgen von Hochwasserereignissen zu schützen.
Natürliche Retention der Gewässer und Auen
Natürliche Retention bedeutet, dass die Landschaft und die Gewässer so gestaltet oder wiederhergestellt werden, dass sie Wasser besser aufnehmen und speichern können. Dies geschieht durch verschiedene Maßnahmen wie die Wiederherstellung von Flussläufen, die Schaffung von Feuchtgebieten und die Renaturierung von Auen. Auen sind die flachen Gebiete entlang von Flüssen, die bei Hochwasser überflutet werden können.
Diese Initiativen sollen ergänzend zu den bestehenden und geplanten Hochwasserrückhaltebecken den natürlichen Rückhalt in der Landschaft verstärken und die Auenbereiche revitalisieren, sodass Gewässer wieder mehr Platz bekommen ohne Schaden anzurichten. So gehen technische und natürliche Maßnahmen Hand in Hand.
Schadenspotenziale
Der Erftverband übernimmt die Bewertung der Hochwasserrisiken auf interkommunaler Ebene. Dabei arbeitet er eng mit den zuständigen Behörden zusammen, um die relevanten Grundlagen zur Beurteilung von Schadenspotenzialen und zur Einschätzung geplanter Hochwasserschutzmaßnahmen zu ermitteln.
Schadenspotenziale beziehen sich auf die möglichen Schäden, die durch Hochwasserereignisse verursacht werden können. Diese Schäden können sowohl materieller Natur sein wie die Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur als auch immaterieller Natur wie der Verlust von Menschenleben oder Gegenständen von ideellem Wert ohne relevanten materiellen Wert, wie z.B. ein Familienalbum oder ein Erbstück.
Die Bewertung der Hochwasserrisiken ist ein zentraler Bestandteil des Hochwasserschutzes. Der Erftverband analysiert dabei, welche Gebiete besonders gefährdet sind und welche Schäden dort im Falle eines Hochwassers auftreten könnten. Diese Analyse erfolgt auf interkommunaler Ebene, das heißt, sie berücksichtigt die Risiken und Schadenspotenziale über die Grenzen einzelner Kommunen hinweg.
Das haben wir bereits erreicht
In den letzten zwei Jahren haben die Mitgliedskommunen der hwsErft bedeutende Fortschritte auf dem Weg zu einem umfassenden und abgestimmten Hochwasserschutzkonzept erzielt. Insgesamt haben bereits elf Kommunen Ingenieurbüros mit der Erstellung kommunaler Konzepte beauftragt, während sich drei weitere Kommunen im Ausschreibungs- oder Vergabeprozess befinden.
Seit September 2023 fanden im Rahmen der hwsErft über 40 Workshops mit Bürger*innen statt, in denen sich die Teilnehmer*innen mit den Grundgedanken und theoretischen Konzepten vertraut gemacht und daran anschließend eigene Ideen für einen besseren Hochwasserschutz eingebracht haben. Die zahlreichen Vorschläge werden derzeit von den beauftragten Ingenieurbüros sorgfältig ausgewertet.
Nächste Schritte
Ziel ist es, langfristig Transparenz über die Aktivitäten im kommunalen und interkommunalen Hochwasserschutz zu schaffen. Die nächsten Schritte bestehen darin, die vorgeschlagenen Maßnahmen der Bürger*innen, die im Rahmen der ersten Bürgerworkshopserie aufgenommen wurden, im WebGIS des Erftverbandes zu veröffentlichen und eine geeignete Kommunikationsstrategie zu entwickeln. Das WebGIS des Erftverbandes ist eine interaktive Karte, in der bestehende und geplante Hochwasserschutzmaßnahmen der Kommunen und des Erftverbandes sowie die Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten des Landes NRW dargestellt sind. Wir wollen, allen Bürger*innen ermöglichen, den komplexen Prozess der Maßnahmenfindung nachzuvollziehen . Daher sind die dargestellten kommunalen Hochwasserschutzmaßnahmen mit einem Status versehen.
Erftverbandes zu veröffentlichen und eine geeignete Kommunikationsstrategie zu entwickeln. Das WebGIS des Erftverbandes ist eine interaktive Karte, in der bestehende und geplante Hochwasserschutzmaßnahmen der Kommunen und des Erftverbandes sowie die Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten des Landes NRW dargestellt sind. Wir wollen, allen Bürger*innen ermöglichen, den komplexen Prozess der Maßnahmenfindung nachzuvollziehen . Daher sind die dargestellten kommunalen Hochwasserschutzmaßnahmen mit einem Status versehen.
Die Einbindung der Bürger*innen in die Erstellung der kommunalen Hochwasserschutzkonzepte wird durch Ortsbegehungen und zwei Bürger*innenworkshop-Serien gewährleistet. In der ersten Serie werden Maßnahmenvorschläge und Schadensmeldungen aufgenommen. In der zweiten werden geprüfte Hochwasserschutzmaßnahmen des kommunalen Hochwasserschutzkonzeptes vorgestellt. Die Mitgliedskommunen der hwsErft haben verschiedene Bearbeitungsstände, sodass zurzeit Ortsbegehungen durchgeführt werden sowie Bürger*innenworkshops der ersten und zweiten Serie geplant werden.
Die hwsErft fokussiert weiterhin darauf den Hochwasserschutz in der Region kontinuierlich zu verbessern und sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Was tue ich, wenn das Wasser kommt?
Ein effektiver Hochwasserschutz erfordert nicht nur das gemeinsame Engagement aller Akteure im Einzugsgebiet, sondern auch das richtige Verhalten jedes Einzelnen im Ernstfall. Um im Falle eines Hochwassers gut vorbereitet zu sein und angemessen zu reagieren, haben wir hier einige wertvolle Informationen und Links für Sie zusammengestellt: