Unsere
Kooperation
Die Ausgangslage
Das Hochwasser im Juli 2021 hat deutlich gemacht, dass der Hochwasserschutz überdacht und an die neuen Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden muss. Auf allen Tätigkeitsfeldern des Hochwasserrisikomanagements besteht dringender Handlungsbedarf. Dazu zählen die allgemeine Vorsorge, die Stärkung des natürlichen Wasserrückhalts durch die Regional- und Bauleitplanung sowie der technische Hochwasserschutz.
Um eine deutliche Reduzierung des Hochwasserrisikos zu gewährleisten, müssen alle Akteur*innen an einem Strang ziehen und Maßnahmen aufeinander abgestimmt sein. Dies macht kommunale Hochwasserschutzkonzepte zu einem zentralen Baustein zur Verbesserung des technischen Hochwasserschutzes.
Im Januar 2022 veröffentlichte das Umweltministerium einen 10-Punkte Arbeitsplan zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in NRW. Darin fordert es Kommunen auf, kosteneffiziente und nachhaltige Schutzkonzepte zu erstellen – wenn möglich auf Flussgebietsebene.
Unser Ziel bis 2025
Auf dieser Grundlage hat der Erftverband die Initiative ergriffen, eine interkommunale – sprich kommunenübergreifende – Hochwasserschutzkooperation zu gründen. Gründungsmitglieder waren zunächst die stark betroffenen Kommunen und Kreise im mittleren und südlichen Erft-Einzugsgebiet. Weitere Partner – auch aus dem nördlichen Erft-Einzugsgebiet – kommen stetig hinzu.
Ziel dieser Kooperation ist die Reduzierung des Hochwasserrisikos in den Mitgliedskommunen bei gleichbleibendem oder – idealerweise – verbessertem Schutz für die Ober- und Unterlieger. Kurz gesagt, der Schutz der einen Kommune darf den Schutz der nächsten Kommune nicht verschlechtern. Erreicht wird dieses Ziel durch kommunale Hochwasserschutzkonzepte, die kommunenübergreifend abgestimmt werden. Die unmittelbare Einbindung der Bürgerschaft, sowie Akteure aus Landwirtschaft, Feuerwehr und Naturschutz stellt dabei einen wesentlichen Bestandteil dieser Kooperation dar.
In gemeinsamen Bürger*innenworkshops und Ortsbegehungen werden vergangene Hochwasserereignisse aufgearbeitet, wertvolle Erkenntnisse gewonnen und ortskonkrete Schutzmaßnahmen entwickelt. Zusätzlich zu den kommunalen Hochwasserschutzkonzepten werden durch den Erftverband ortsübergreifend wirkende Rückhaltemaßnahmen geprüft. Dazu zählen unter anderem die Bewertung neuer Standorte von Hochwasserrückhaltebecken und Gewässerausbaumaßnahmen, wie die Rückgewinnung von natürlichen Überschwemmungsgebieten durch die naturnahe Umgestaltung (Renaturierung). Aus der Sammlung kommunaler Hochwasserschutzkonzepte sowie interkommunaler Maßnahmen (Hochwasserrückhaltebecken, natürlicher Rückhalt der Gewässer) entsteht somit ein ganzheitliches, interkommunales Hochwasserschutzkonzept für das Erft-Einzugsgebiet. Auch Starkregenkonzepte einzelner Kommunen sollen in das Gesamtkonzept mit aufgenommen werden.