Stadt Zülpich hatte zusammen mit dem Erftverband und dem Planungsbüro Fischer TEAMPLAN zu Informations- und Diskussionsveranstaltungen eingeladen
Zur Erstellung eines kommunalen Hochwasserschutzkonzeptes für die Stadt Zülpich hatte die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Erftverband und dem beauftragten Planungsbüro Fischer TEAMPLAN zu einer ersten Workshop-Serie zur Informationen und Beteiligung der Bürgerschaft eingeladen. In seiner Einführungsrede wies Bürgermeister Ulf Hürtgen auf die Wichtigkeit des präventiven Hochwasserschutzes hin: „Wir müssen uns mit Schutzmaßnahmen sowohl privat als auch im öffentlichen Raum besser aufstellen.“ Dabei gelte es, keine unnötige Zeit zur Entwicklung und Realisierung von wirkungsvollen Maßnahmen zu verlieren. Deshalb habe man im Rathaus nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 nicht nur sofort um Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und zum Wiederaufbau der kommunalen Infrastruktur gekümmert, sondern auch die Initiative für den präventiven Hochwasserschutz ergriffen.
Bürgermeister Hürtgen nannte in diesem Zusammenhang drei aus städtischer Sicht unverzichtbare Schlüsselmaßnahmen: das Hochwasserrückhaltebecken im Rotbachtal oberhalb von Schwerfen, den Abschlag des Vlattener Baches in den Wassersportsee bei Extremereignissen sowie die Optimierung des vorhandenen Abschlags des Neffelbaches in den Neffelsee. „Wir müssen Abkürzungen finden, anstatt Umleitungen zu suchen“, sagte Hürtgen mit Verweis auf die oftmals bremsenden Vorschriften hierzulande. Immerhin habe man erreichen können, dass der Abschlag in den Wassersportsee bereits 2024 baulich realisiert werden könne und dass die Bezirksregierung das projektierte Hochwasserrückhaltebecken im Rotbachtal als Modellvorhaben betreibt. Hürtgen hob an dieser Stelle ausdrücklich das große Engagement des Erftverbandes hervor, „der bei den einzelnen Projekten erfreulicherweise ganz, ganz eng an unserer Seite steht.“
In den Workshops ging es aber vorrangig um die Entwicklung eines Hochwasserschutzkonzeptes für das gesamte Stadtgebiet. Ein wesentlicher Bestandteil war dabei die Arbeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit eigens erstellten Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten für alle Ortslagen im Stadtgebiet. Darauf waren die möglichen Überschwemmungsgebiete für den Fall eines hundertjährlichen beziehungsweise eines extremen Starkregen- oder Hochwasserereignisses dargestellt. Anhand der Karten konnten die Bürgerinnen und Bürger konkrete Ideen und Vorschläge für mögliche Maßnahmen einreichen, die in den bereits auf der Homepage der Stadt Zülpich einsehbaren Maßnahmenkatalog integriert werden. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit – sofern noch nicht geschehen – Schadensmeldungen einzureichen. Die Abgabe von Schadensmeldungen oder Maßnahmenvorschlägen ist auch weiterhin möglich. Die entsprechenden Formulare finden sich unter www.zuelpich.de/hochwasserschutz. Sie können anschließend ausgefüllt an hochwasserschutz@stadt-zuelpich.de geschickt werden.
„Ich freue mich über die Resonanz auf die Workshops und die Art und Weise wie sich viele Bürgerinnen und Bürger hier eingebracht haben“, so Bürgermeister Ulf Hürtgen. „Das gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam wirkungsvolle und praxisnahe Hochwasserschutzlösungen zu entwickeln.“ Um auch weiterhin mit den Bürgerinnen und Bürgerinnen im Austausch zu bleiben, ist in etwa zwölf Monaten eine weitere Workshop-Reihe geplant, in deren Rahmen dann unter anderem auch die eingereichten Maßnahmenvorschläge erneut aufgegriffen werden sollen.
Auf eine erfreulich große Resonanz bei der Bevölkerung stießen die Bürgerworkshops zur Erstellung eines kommunalen Hochwasserschutzkonzeptes für die Stadt Zülpich, zu denen die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Erftverband und dem beauftragten Planungsbüro Fischer TEAMPLAN eingeladen hatte.
Foto: Stadt Zülpich/Torsten Beulen