PRESSEMITTEILUNG
Bad Münstereifel: Bürger-Workshops zu Hochwasserschutz und Dorferneuerung
Bürgermeisterin lädt Bürgerinnen der 57 Orte zu insgesamt sieben Workshops ein / Neben Stadtwerken und städtischem Citymanagement nehmen Expertinnen des Erftverbandes und „Die Gewässer-Experten“ teil / Viele Infos und Ideen zu Wiederaufbau der Gewässer, Hochwasserschutz und Dorfentwicklung
Bad Münstereifel, 18. Mai 2022
Zwei Bürger-Workshops haben bereits unter großer Beteiligung für Mahlberg, Langscheid, Kop Nück und Vollmert sowie Arloff und Kirspenich stattgefunden. „Die Menschen treibt die Sorge um: Wie können wir uns vor dem nächsten Hochwasser wappnen? Was unternehmen die Behörden, um vor einem erneuten Extremereignis zu schützen? Und wie stellen wir unsere Dörfer für die Zukunft nachhaltig und zukunftsstark auf?“, beschreibt Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian die Situation der Anwohner*innen in den 57 Ortschaften von Bad Münstereifel. „Mit unseren Workshops möchten wir informieren, aber auch in den aktiven Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern kommen, die mit den Folgen der Flut bis heute zu kämpfen haben.“
Seit Monaten sind die Stadtwerke in enger Zusammenarbeit mit dem Erftverband und dem Fachbüro „Die Gewässer-Experten“ aktiv, um akute Gefahrenpunkte zu identifizieren und zu entschärfen. „Viele Schäden konnten bereits beseitigt werden“, sagt Frauke Kramer von den Gewässer-Experten. So wurden Gewässerstrecken geräumt und instandgesetzt, vielerorts Gehölzarbeiten durchgeführt und in Arloff ist zum Beispiel der Regenwasserkanal Holzgasse in die Erft nun freigespült. „Jetzt geht die Schadensbeseitigung systematisch weiter.“
Hochwasserrückhaltebecken in Eicherscheid voll funktionsfähig
Auch Dr. Daniel Bittner und seine Kolleg*innen vom Erftverband berichten auf den Workshops, dass die Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten an der Erft im Stadtgebiet weitestgehend abgeschlossen sind. „In den kommenden Wochen wird es an einigen Stellen noch kleinere Nachbesserungen geben. Das Hochwasserrückhaltebecken Eicherscheid ist wieder im automatischen Betrieb und voll funktionsfähig.“ Der Erftverband nimmt an fünf von sieben Terminen teil – überall dort, wo die Erft entlang fließt. „Wir freuen uns über die Möglichkeit, im Rahmen der gemeindeübergreifenden Hochwasserschutzkooperation direkt mit den Anwohnern in Kontakt zu treten. Die wertvollen Hinweise und Ideen nehmen wir gerne auf und sind dankbar für den konstruktiven Austausch“, ergänzt die Pressesprecherin des Verbandes, Ronja Thiemann.
Hochwasserschutz entlang von Erft und Ahr
Das gemeindeübergreifende Hochwasserschutzkonzept entsteht unter Federführung des Erftverbandes, denn die Gewässer auf dem Bad Münstereifeler Gemeindegebiet liegen im Einzugsgebiet von Erft und Ahr. Zum Konzept gehören die Schaffung natürlicher Retentions- und Überflutungsbereiche sowie die Renaturierung von Gewässerläufen. Es gibt sogar einzelne Privatleute, die die Bereitschaft zeigen, Flächen für Retention zur Verfügung zu stellen. Alles mit dem Ziel, den Gewässern mehr Raum zu geben, um mögliche Hochwasserwellen zu verzögern und abzuschwächen. Dazu gehört auch der Bau neuer Rückhaltebecken an geeigneten Standorten. Beim Hochwasserschutz sind aber auch die Bürger*innen gefragt, indem sie hochwasserangepasst bauen oder ihr Haus baulich gegen Hochwasser nachrüsten.
Was braucht unser Dorf?
In den Workshops kommen auch zahlreiche Ideen zur Dorfentwicklung zur Sprache. Darunter etwa der Wunsch nach Einrichtungen und Plätzen, die den Zusammenhalt stärken – wie ein Treffpunkt für Jugendliche, ein Begegnungs-Café oder eine gestärkte Ortsmitte mit verbesserter Nahversorgung. Präsent war auch das Thema Verkehr: Kreisverkehre, Tempo 30, E-Ladesäulen und Carsharing-Angebote waren hier nur einige der Vorschläge. „Die Wünsche und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger haben wir dokumentiert und werden sie bei den weiteren ISEK-Maßnahmen zur Erneuerung der Ortschaften berücksichtigen“, sagt Dr. Sven Wörmer vom städtischen Citymanagement. „Außerdem werden wir die bereits vorhandenen Steckbriefe der Ortsteile entsprechend aktualisieren.“
Übrigens: Bürgerinnen und Bürger, die noch aussagekräftiges Bildmaterial von der Flut haben, können dieses weiterleiten an: bam@gewaesser-experten.de.
Ihre Ansprechpartnerin bei Rückfragen:
Erftverband – Pressestelle
Ronja Thiemann
Am Erftverband 6
50126 Bergheim
02271 88-2127
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